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Neues aus der HiKo (005): Präsentation des Bandes "Friedrich Philippi" von Wilfried Reininghaus

06.06.2014

In der Woche nach Pfingsten erscheint das neue Buch von Wilfried Reininghaus, die Biographie des Historikers und Archivars Friedrich Philippi. Zur öffentlichen Präsentation des Bandes am 12. Juni 2014 laden wir ein in den Vortragsraum des Landesarchivs Nordrhein-Westfalen, Abteilung Westfalen, Bohlweg 2, 48147 Münster. Beginn der Veranstaltung ist um 17 Uhr, eine Anmeldung ist nicht erforderlich. (Bis zum Eröffnungsspiel der Fußball-WM können Sie bequem wieder zu Hause sein.)

Bibliographische Daten:

Wilfried Reininghaus, Friedrich Philippi. Archivar und Historiker in wilhelminischer Zeit – eine Biographie (Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Westfalen, Neue Folge 15; Veröffentlichungen des Landesarchivs Nordrhein-Westfalen 47), Münster (Aschendorff) 2014, ISBN 978-3-402-15116-7, Preis: 39,00 Euro.

Friedrich Philippi (* 1853 in Elberfeld, + 1930 in Münster) begann seine berufliche Laufbahn als Archivar am Staatsarchiv Münster (1876–1879), wohin er nach einem Intermezzo am Staatsarchiv Marburg zurückkehrte. Während seiner zweiten Tätigkeit in Münster von 1881 bis 1885 heiratete Philippi Mathilde Steinkopff, eine Tochter des Provinzialsteuerdirektors, bevor er über Stationen in Berlin und Stettin Direktor des Staatsarchivs Osnabrück (1888–1897) wurde. Von 1897 bis zu seiner Pensionierung 1920 hatte er schließlich die Leitung des Staatsarchivs Münster inne und beschloss damit eine glänzende Karriere als preußischer Beamter.

Philippi war aber nicht nur Archivar, sondern gleichzeitig Historiker und ein überaus engagierter und umtriebiger Wissenschaftsmanager. Als Vorsitzender der Altertumskommission für Westfalen betreute er die römischen Ausgrabungen in Haltern und konnte mit dem Thema „Römer in Westfalen“ in Münster Begeisterung auslösen. Als Vorsitzender der Historischen Kommission für Westfalen und als Honorarprofessor an der Universität Münster wirkte er entscheidend an der Ausgestaltung der Landesgeschichte in Münster und Westfalen mit. Philippis Arbeiten umfassen zahlreiche Urkunden- und Siegelbücher sowie stadt- und rechtsgeschichtliche Grundlagenwerke. Bis auf den heutigen Tag gilt Philippi zu Recht als derjenige, der den Cappenberger Porträtkopf zweifelsfrei Kaiser Friedrich I. zuordnete. Er war als Zeitgenosse bestens vernetzt, als Protestant auch gesellschaftlich in das münstersche Bildungsbürgertum seiner Zeit voll integriert.

Prof. Dr. Wilfried Reininghaus (* 1950) war bzw. ist Nachfolger Philippis sowohl im Amt des Leitenden Direktors des Staatsarchivs Münster (1997–2003) als auch als Vorsitzender der Historischen Kommission für Westfalen (seit 2003). Seine Biographie beruht auf bisher nicht bearbeitetem Quellenmaterial. Sie bildet einen wesentlichen neuen Baustein für die Kultur- und Geistesgeschichte Münsters und Westfalens um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert.

Das neue Werk kann über alle Buchhandlungen oder direkt beim Verlag (www.aschendorff-buchverlag.de) bestellt werden.