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Neues aus der HiKo (107): Tagung zur Ruhrkrise 1923 in Bochum

14. August 2023

Mit den verschiedenen Aspekten der Ruhrkrise von 1923 beschäftigt sich eine Tagung vom 13. bis zum 15. September 2023 in Bochum, die von der Historischen Kommission für Westfalen, der Gesellschaft für Rheinische Geschichtskunde, dem Landesarchivs Nordrhein-Westfalen und der Stiftung Geschichte des Ruhrgebiets ausgerichtet wird.

Der Einmarsch französischer und belgischer Truppen in das Ruhrgebiet im Januar 1923 eröffnete ein Jahr, das die Weimarer Republik vor ernsthafte Herausforderungen stellte. Bis heute prägt die Vorstellung eines verlängerten Kriegszustandes an Rhein und Ruhr das Bild des „Krisenjahres“ 1923. Die Besetzung verfolgte das Ziel, aus dem Ruhrgebiet Kohle und Koks als produktives Pfand zur Versorgung der eigenen Industrien abzuziehen, was unmittelbare Konsequenzen für Wirtschaft und Unternehmen im Ruhrgebiet hatte. Die Empörung in Deutschland war groß, ein Generalstreik im Ruhrgebiet mit vielen Sabotageakten gegen Gütertransporte die Folge. Konflikte mit den Besatzern waren zwangsläufig. Die Krise war nicht allein durch den „Ruhrkampf“ geprägt, sondern von einer immensen Inflation und hohen Arbeitslosigkeit. Beeinträchtigungen des Alltagslebens und der sozioökonomischen Verhältnisse waren vielfältig. Die Polarisierung der Verhältnisse wurde durch Spartakisten und Kommunisten ebenso gefördert wie durch rechtsextremistische Kräfte und ehemalige Freikorps-Angehörige; sie fand im blutigen Karsamstag oder im Fall Schlageter Kristallisationspunkte. Dem Aufruf zum passiven Widerstand und seiner Unterstützung durch die Reichsregierung folgte im Laufe des Sommers die Sorge vor einer „Versackungspolitik“ und Tendenzen zu separatistischen Lösungen im Rheinland, die einhergingen mit verfassungsrechtlichen Fragen. Die Tagung beschäftigt sich mit einem breiten Spektrum an Themen!

Das genaue Tagungsprogramm können Sie herunterladen unter: https://www.lwl.org/hiko-download/Tagung_1923_Flyer_beschnitten.pdf.

Tagungsort ist das Haus der Geschichte des Ruhrgebiets, Clemensstraße 17, 44789 Bochum. Anmeldungen sind erbeten per Mail oder Post bis zum 6. September an die Gesellschaft für Rheinische Geschichtskunde, c/o LVR-Institut für Landeskunde und Regionalgeschichte, Endenicher Straße 133, 53115 Bonn, E-Mail: info@grhg.de.