Transkript anzeigen Abspielen Pausieren

Adlige Frauen im Weserraum zwischen 1570 und 1700

Hufschmidt, Anke: Adlige Frauen im Weserraum zwischen 1570 und 1700. Status - Rollen - Lebenspraxis.
Münster: Aschendorff 2001. 583 S., 16 S. Farbabb., 1 Karte. (Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Westfalen XXII A: Geschichtliche Arbeiten zur westfälischen Landesforschung. Wirtschafts- und sozialgeschichtliche Gruppe, Band 15)
ISBN: 978-3-402-06798-7; Preis: 34,80 Euro


Im Mittelpunkt der ersten Untersuchung, die die frühneuzeitliche Adelsgesellschaft systematisch aus einer Geschlechterperspektive in den Blick nimmt, stehen die Frauen des niederen Adels der Grafschaften Lippe und Schaumburg(-Lippe) sowie des Hochstifts Paderborn. Die Arbeit geht der Frage nach, welchen Anteil die Frauen zwischen 1570 und 1700 an den adligen Strategien zum Statuserhalt des Adels im frühmodernen Staat und in der frühheuzeitlichen Gesellschaft hatten.

Frauen bewegten sich in einem Spannungverhältnis zwischen normativ vorgegebener Unterordnung und lebensweltlich geforderter Selbständigkeit. Wie sie konkret zu Veränderungen beitrugen aber auch welche Folgen bestimmte Entwicklungen für sie hatten, belegt die Studie anschaulich. Leitbilder, Orte und Praxis adliger Mädchenerziehung werden ebenso analysiert wie die adlige Heiratspolitik und das breite Aufgabenspektrum der Frauen als "Hausmütter" und Leiterinnen eines standesgemäßen Haushaltes, aber auch den "ungehorsamen Töchtern" wird Aufmerksamkeit geschenkt. Einen weiteren Schwerpunkt der Arbeit bildet die Untersuchung der Weitergabe von Vermögen durch und über Frauen und deren Umgang mit den verschiedenen frühneuzeitlichen Formen von Vermögen. Durch fundierte Einblicke in die komplizierten Felder der adligen Brautausstattung, Witwensicherung und der Entwicklung der Erbpraxis wird der Beitrag von Frauen zur Sicherung der Kontinuität der Familien verdeutlicht. Aber auch ihr nicht unbedeutender Anteil an der Erinnerungskultur der Geschlechter wird dargestellt.

Zahlreiche Tabellen und Grafiken, eine Karte und 26 Farbabbildungen erläutern und illustrieren diese grundlegende Arbeit, die durch ein umfangreiches Personen- und Ortsregister erschlossen wird.

Rezensionen:
— Archivpflege in Westfalen und Lippe 56 (2002), S. 45-46 (Wolfgang Bockhorst).

— Herold-Jahrbuch 7 (2002), S. 236-237 (Friedrich Schmidt-Sibeth).

— H-Net Reviews (Juni 2005), URL: http://www.h-net.org/reviews/showrev.cgi?path=28089112232007 (Nicole Grochowina).

— Das Historisch-Politische Buch, Heft 2 (2003), S. 155-156 (Heide Barmeyer).

— Historische Zeitschrift 276 (2003), S. 162-163 (Sylvia Schraut).

— Lippische Mitteilungen aus Geschichte und Landeskunde 71 (2002), S. 407-408 (Nicolas Rügge).

— Mitteilungen des Mindener Geschichtsvereins 47 (2002), S. 193-195 (Monika M. Schulte).

— Mitteilungen des Vereins für Geschichte an der Universität Paderborn 17 (2004), S. 298 (Roland Linde).

— Niedersächsisches Jahrbuch für Landesgeschichte 75 (2003), S. 394-395 (Silke Lesemann).

— Nobilitas 19 (2001), S. 965 (Claus Heinrich Bill).

— Osnabrücker Mitteilungen 107 (2002), S. 339-341 (Silke Wagener-Fimpel).

— Rheinisch-Westfälische Zeitschrift für Volkskunde 48 (2003), S. 300-302 (Britta Spies).

— Westfälische Forschungen 52 (2002), S. 768-770 (Ute Küppers-Braun).

— Zeitschrift für deutsche Adelsforschung 19 (2001), S. 965 (Claus Hinrich Bill).

— Zeitschrift für Geschichtswissenschaft, Heft 7 (2004), S. 663-665 (Wieland Held).

— Zeitschrift für historische Forschung, Heft 1 (2004), S. 152-154 (Christine van den Heuvel).

 

Zurück zur Übersicht „Die Bände der alten Reihen“