Transkript anzeigen Abspielen Pausieren

Das Münzwesen im Hochstift Paderborn 1566-1803

Schwede, Arnold: Das Münzwesen im Hochstift Paderborn 1566-1803.
Paderborn: Bonifatius 2004. XIII, 691 S., gebunden, Abb., Karten
(Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Westfalen XI: Arbeiten zur Geld- und Münzgeschichte Westfalens, Band 2)
ISBN: 978-3-89710-270-5; Preis: 66,00 Euro

Ein wichtiger Zweig der Geschichtswissenschaft ist die Münzgeschichte, die bis weit in das 19. Jahrhundert hinein recht kompliziert ist. In Deutschland lag das Münzregal – das Münzprägerecht – ursprünglich beim König, seit dem späten Mittelalter bei den Landesherren. Zahlreiche verschiedene Münzsysteme existierten nebeneinander. Auch der Wert der verschiedenen Münzen eines Systems unterlag großen Schwankungen, da der Münzwert auf dem (Edel-)Metallwert der einzelnen Münzen beruhte.

Die vorliegende Arbeit löst die inzwischen 120 Jahre alten Werke Joseph Weingärnters über die Paderborner Münzen ab, die schon lange nicht mehr den Forschungsstand wiedergeben. Kernstück des Buches ist der mit zahlreichen Abbildungen versehene Katalogteil, der chronologisch nach den Münzherren, den Fürstbischöfen von Paderborn, aufgebaut ist. Jedem Kapitel werden ein kurzer biographischer Abriss des jeweiligen Landesherrn sowie wichtige historische und münzgeschichtliche Ereignisse vorangestellt, es folgen Münzfunde, Münzumlauf, Prägeübersicht und vor allem Münzbeschreibungen. Im einführenden Teil des Buches werden neben einer knappen münzgeschichtlichen Einleitung Münzstätten, Münzmeister, Münzdirektoren und Wardeine erfasst ebenso Münzgewichte, Münzfüße und die Rechnungsweise des Paderborner Geldes. Für die Forschung von Interesse sind darüber hinaus das Verzeichnis der Paderborner Landesverordnungen zum Münzwesen sowie Protokollauszüge der Münzprobationstage. Aufschlussreich sind zudem die Zusammenstellungen der Fundorte neuzeitlicher Paderborner Münzen außerhalb Westfalens.

Das Buch ist aufgrund seiner Quellennähe unentbehrlich für die wissenschaftliche Numismatik und die westfälische Landes-, Geld- und Finanzgeschichte, aber auch für Sammler und Münzhändler ist es von überragender Bedeutung.

Es werden die Münzprägungen erfasst von den Paderborner Fürstbischöfen:

Dietrich IV. von Fürstenberg (1585-1618),
Ferdinand I. von Bayern (1618-1650),
Dieter Adolf von der Recke (1650-1661),
Ferdinand II. von Fürstenberg (1661-1683),
Hermann Werner von Wolff-Metternich zur Gracht (1683-1704),
Franz Arnold von Wolff-Metternich zur Gracht (1704-1718),
Clemens August von Bayern (1719-1761),
Wilhelm Arnold von der Asseburg (1763-1782),
Friedrich Wilhelm von Westphalen (1782-1789),
von dem Paderborner Domkapitel und
den Städten Paderborn und Warburg.
 

In gleicher Art und Ausstattung ist auch erschienen:

Das Münzwesen im Stift Corvey 1541-1794.

Das Münzwesen in der Reichsgrafschaft Rietberg.


Rezensionen:
— Archivpflege in Westfalen, Heft 52 (2005), S. 61-62 (Wolfgang Bockhorst).

— Archiv für Reformationsgeschichte 37 (2008), S. 178.

— Geldgeschichtliche Nachrichten 40, Heft 225 (2005), S. 278-279 (B. Prokisch).

— Jahrbuch für Numismatik und Geldgeschichte 53/54 (2003/2004), S. 180-181 (Gerd Stumpf).

— MünzenRevue 36, Hefte 7/8 (2004), S. 122-123 (U.E.G. Schrock) und 38, Heft 3 (2006), S. 141-142 (UK).

— Westfälische Forschungen 54 (2004), S. 659-661 (Holger Berwinkel).

http://www.sehepunkte.historicum.net/2004/12/5087.html (Ralf Wiechmann).

— Zeitschrift für Münzen, Medaillen und Papiergeld, Heft 4 (2004), S. 154.

 

Zurück zur Übersicht „Die Bände der alten Reihen“