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Das Münzwesen im Stift Corvey 1541-1794

Ilisch, Peter und Schwede, Arnold: Das Münzwesen im Stift Corvey 1541-1794.
Paderborn: Bonifatius 2007. XVI, 651 S., gebunden, Abb., Tab. Karten (Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Westfalen XI: Arbeiten zur Geld- und Münzgeschichte Westfalens, Band 3)
ISBN: 978-3-89710-328-5; Preis 66,00 Euro


Bereits im Jahr 833 erhielt das erste in Sachsen gegründete Mönchskloster durch Kaiser Ludwig den Frommen u.a. das Recht, eine Münzstätte einzurichten. Dieses Münzprägerecht nahm das Reichskloster Corvey bis zur Mitte des 14. Jahrhunderts wahr; danach gab sie dieses Recht als Lehen an den Hauptort ihres kleinen Territoriums – Höxter – weiter und nutzte es erst selbst wieder ab 1606, nunmehr gegen den Willen Höxters und erst seit 1619 mit Zustimmung des Niederrheinisch-Westfälischen Reichskreises, bei dem nach der Reichsmünzordnung die Aufsicht über das Münzwesen lag.

Über die Geschichte des Corveyer Münzwesens liegen zwei Veröffentlichungen von Joseph Weingärnter aus dem letzten Viertel des 19. Jahrhunderts vor, die aber nicht mehr dem heutigen Kenntnisstand entsprechen. Die Neubearbeitung der Corveyer Münzgeschichte soll in zwei Abschnitten erfolgen. Zunächst wird das Corveyer Münzwesen der Neuzeit von 1541 bis zur Umwandlung der Reichsabtei in eine Fürstbistum 1794 dargestellt, während das mittelalterliche Münzwesens Corvey einer späteren Bearbeitung vorbehalten bleibt. Seit den Veröffentlichungen Weingärtners wurden zahlreiche neue Funde gemacht, erfasst werden nicht nur die Corveyer Münzen in westfälischen, sondern auch in zahlreichen weiteren Sammlungen des In- und Auslandes. Darüber hinaus sind erstmals die schriftlichen Quellen aus verschiedensten Archiven ausgewertet worden.

Die Darstellung legt einen vollständigen Katalog der im Auftrag der Stadt Höxter und der Corveyer Äbte zwischen 1541 und 1794 geprägten Münzen vor. Alle zugänglichen Münztypen werden im Maßstab 1:1, Kleinmünzen zusätzlich vergrößert, dargestellt. Den detaillierten Münzbeschreibungen ist jeweils eine historische Einleitung sowie ein Abriss der allgemeinen Münzbeschreibung vorgestellt. Eingeleitet wird die Studie durch Angaben zum Münzrecht, zur Topographie der Münzstätten innerhalb von Höxter und zur Geldgeschichte der Fürstabtei Corvey. Die Fundverbreitung der Corveyer Münzen im In- und Ausland findet ebenso Berücksichtigung wie Münzedikte der Abtei. Ebenso werden Auszüge aus Probationsprotokollen, Münzkontrakten und Bewilligungen zu den Münzprägungen wiedergegeben. Konkordanzen zu den älteren Münzbeschreibungen und ein umfangreiches Register erleichtern die Arbeit.
 

In gleicher Art und Ausstattung ist auch erschienen:

Das Münzwesen im Hochstift Paderborn 1566-1803.

Das Münzwesen in der Reichsgrafschaft Rietberg.


Rezensionen:
— Archiv für Reformationsgeschichte 37 (2008), S. 178-179.

— Archivpflege in Westfalen-Lippe, Heft 68 (2008), S. 51-52 (Wolfgang Bockhorst).

— Geldgeschichtliche Nachrichten 43, Heft 237 (2008), S. 115 (Klaus Giesen).

— Heimatpflege in Westfalen 23, Heft 2 (2010), S. 33-34 (Horst-D. Krus).

— Münzen & Papiergeld, Heft 12 (2007), S. 48 (U.E.G. Schrock).

— MünzenRevue 40, Heft 2 (2008), S. 65-66 (Ursula Kampmann).

— Numismatisches Nachrichtenblatt 6 (2010), S. 234-235 (Jan Erik Becher).

 

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