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Die Tagebücher des Ludwig Freiherrn Vincke

Die Tagebücher des Ludwig Freiherrn Vincke 1789-1844.

Der erste Oberpräsident der Provinz Westfalen, Ludwig Freiherr Vincke (geb. 1774, gest. 1844), schrieb von früher Jugend bis kurz vor seinem Tod Tagebücher. Er zeichnete auf, was er sah und erlebte, wen er traf und welche Gedanken er hegte. Die 24 Bände, die heute im Landesarchiv NRW Abteilung Westfalen liegen, spiegeln Vinckes berufliches und privates Leben in Tausenden von Details wider: die Schulzeit im Pädagogium Halle im Schatten der Französischen Revolution, wiederholte Besuche in Berlin, sein Studium in Marburg, Erlangen und Göttingen, die Reisen ins belagerte Mainz 1793 und nach Spanien, Portugal und England im Auftrag Preußens, seine vergebliche Jugendliebe zu Marianne von Cronenberg und zwei glückliche Ehen, seine ausgiebigen Lektüren von Diderot bis zur Klassik, seine Vorlieben für Leibesübungen beim Schlittschuhlaufen und Reiten, sein amtliches Wirken in Minden, Aurich und Münster.
Mit der Edition wird der Öffentlichkeit eine Quelle zugänglich gemacht, die aufgrund der schwer lesbaren Handschrift und grammatikalischer Tücken nur mühsam rezipiert werden kann. Der edierte Text ist sachkundig kommentiert, wodurch ein für jeden verständlicher Text entsteht.
Die Edition wendet sich an alle Freunde der westfälischen Landesgeschichte, an interessierte Laien wie an Historiker mit Interesse an der bewegten Zeit zwischen Französischer Revolution und Vormärz.

Reininghaus, Wilfried und Sagebiel, Hertha (Bearb.): Die Tagebücher des Ludwig Freiherrn Vincke 1789-1844.
Teil 1: 1789-1792.
Münster: Aschendorff 2009. 214 S., gebunden
(Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Westfalen XIX: Westfälische Briefwechsel und Denkwürdigkeiten, Band 12)
ISBN: 978-3-402-15740-4; Preis 29,80 Euro

Der erste Band der Edition umfasst die Tagebücher von 1789 bis 1792 und wird durch ältere Reiseberichte und Vinckes Abituraufsatz ergänzt. Vincke war zu der Zeit Schüler des Pädagogiums in Halle, wo er 1792 das Abitur absolvierte. Die Tagebücher dokumentieren u. a. Vinckes Reisen nach Göttingen und Kassel, seinen Aufenthalt in den Franke'schen Anstalten in Halle sowie Besuche in Potsdam und Berlin. Die Tagebucheinträge vermitteln ein lebendiges Bild des jugendlichen Vincke, den sie als politisch, wirtschaftlich und kulturell höchst interessierten jungen Menschen zeigen.

Rezensionen Teil 1:
 Archivpflege in Westfalen-Lippe 71 (2009), S. 67-68 (Horst Conrad).

Historische Zeitschrift 292 (2011), S. 216-217 (Hans-Christof Kraus).

Osnabrücker Mitteilungen 114 (2009), S. 263-264 (Olga Weckenbrock).

sehepunkte 10 (2010), Nr. 1, 15.10.2010, URL: http://www.sehepunkte.de/2010/01/13440.html (Jürgen Kloosterhuis).

Vestische Zeitschrift 103 (2010/11), S. 364-368 (Matthias Kordes).

Westfälische Forschungen 59 (2009), S. 635-636 (Martin Dröge).

Zeitschrift für Historische Forschungen 37, Heft 1 (2010), S. 183-185 (Heinz Duchhardt).

 

Reininghaus, Wilfried, Schenk, Tobias und Meyer-Zurwelle, Tobias (Bearb.): Die Tagebücher des Ludwig Freiherrn Vincke 1789-1844.
Teil 2: 1792-1793.
Münster: Aschendorff 2011. 472 S. mit Abbildungen, gebunden (Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Westfalen, Neue Folge 2)
ISBN 978-3-402-15741-1; Preis 44,00 Euro

Der Band umfasst die Jahre der Studienzeit Vinckes in Marburg, in denen er auch am Marburger Gesellschaftsleben teilnahm. Eng waren seine Beziehungen zu seinem akademischen Lehrer Johann Heinrich Jung-Stilling und zu den vielen Kommilitonen. Seinem Tagebuch vertraute er seine – letztlich unglückliche – Liebe zu Marianne an, einem Mädchen aus einem Marburger Hause, in dem er verkehrte. Seine Aufzeichnungen spiegeln zudem aktuelles Zeitgeschehen wider, etwa die Feldzüge der französischen Revolutionstruppen im mittleren Deutschland und die Belagerung der von Franzosen besetzten Stadt Mainz. In dieser Zeit modifizierte er seine Haltung zur Französischen Revolution.

 

Behr, Hans-Joachim (Bearb.): Die Tagebücher des Ludwig Freiherrn Vincke 1789-1844.
Teil 5: 1804-1810.
Münster: Aschendorff 2009. 495 S., gebunden
(Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Westfalen XIX: Westfälische Briefwechsel und Denkwürdigkeiten, Band 12,5)
ISBN: 978-3-402-15744-2; Preis 39,80 Euro

Die Jahre zwischen 1804 und 1810 zählen zu den unruhigsten und unsichersten in seinem Leben. Nachdem er 1804 mit der Leitung der Kammerdepartements Hamm und Münster betraut worden war, wurde er durch die französische Besatzungsmacht 1807 entlassen und reiste eigenmächtig nach England und warb dort vergeblich um militärische Hilfe für Preußen. Im Auftrage Steins arbeitete er dann an mehreren Denkschriften für das Reformwerk. Das Präsidium der kurmärkischen Kammer übernahm Vincke von Februar 1809 bis zu seinem Ausscheiden aus dem preußischen Staatsdienst im April 1810.

Rezensionen Teil 5:

? Historische Zeitschrift 292 (2011), S. 217-218 (Hans-Christof Kraus).

? sehepunkte 10 (2010), Nr. 1, 15.10.2010, URL: http://www.sehepunkte.de/2010/01/17137.html (Horst Conrad).

? Vestische Zeitschrift 103 (2010/11), S. 364-368 (Matthias Kordes).

 

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