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Urkunden des Klosters Hardehausen

Müller, Helmut (Bearb.): Urkunden des Klosters Hardehausen.
Paderborn: Mentis-Verl. 2002. 1016 S., Abb.
(Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Westfalen XXXVII: Westfälische Urkunden (Texte und Regesten), Band 9)
ISBN: 978-3-89785-294-5; Preis: 136,50 Euro


Kloster Hardehausen, 25 km südöstlich von Paderborn gelegen, ist die erste Tochtergründung des Zisterzienserklosters Kamp am Niederrhein auf westfälischem Boden gewesen. 1140 ins Leben gerufen, wurde Hardehausen vor allem von Bischof Bernhard I. von Paderborn mit Besitz ausgestattet, der das Kloster als seine Gründung ansah und sich dort im Chor der Kirche 1160 beisetzen ließ.

Aber auch die Reichsabtei Corvey, Herzog Heinrich der Löwe und die Grafenhäuser Everstein, Schwalenberg und Waldeck sowie die Edelherren von Büren und Schöneberg überließen dem Kloster Güter. Im Zuge der Erwerbspolitik, die um 1400 als abgeschlossen gelten kann, gelang es Hardehausen sogar, Corvey den Rang als reichstes Kloster zwischen Ems und Lippe den Rang abzulaufen. Das Kloster entwickelte sich überhaupt im Laufe des 13. und 14. Jahrhunderts zur größten geistlichen Grundherrschaft im Fürstbistum Paderborn.

Hardehauser Tochtergründungen sind Marienfeld bei Harsewinkel (Kreis Gütersloh), Bredelar bei Marsberg (Hochsauerlandkreis) und Marienfließ-Scharnebeck (Landkreis Lüneburg). Der Abt fungierte in den Klöstern Brenkhausen, Holthausen, Loccum, Walshausen und Wormeln als Visitator. 1803 wurde das Kloster Hardehausen aufgehoben. Der Urkundenbestand zählt mit 1066 Originalen zu den umfangreichsten des ehemaligen Fürstbistums Paderborn.

Der Band wird durch ausführliche Namen- und Sachregister erschlossen und durch zahlreiche Abbildungen, vor allem von Siegeln, ergänzt.

Rezensionen:
— Archivpflege in Westfalen 59 (2003), S. 43-44 (Wolfgang Bockhorst).

— Deutsches Archiv für Erforschung des Mittelalters 59, Heft 2 (2003), S. 632 (Mark Mersiowsky).

— Geschichtsblätter für Waldeck 91 (2003), S. 216-218 (Arnd Friedrich).

— Heimatpflege in Westfalen 19, Heft 4 (2006), S. 30 (Horst-D. Krus).

— Hessisches Jahrbuch für Landesgeschichte 55 (2005), S. 294-296 (Hans H. Kaminsky).

— Jahrbuch für Westfälische Kirchengeschichte 99 (2004), S. 516-518 (Vicco v. Bülow).

— Westfälische Forschungen 53 (2003), S. 697-698 (Manfred v. Boetticher).

— Zeitschrift der Savigny-Stiftung für Rechtsgeschichte 121 (2004), S. 653 (Gerhard Köbler).

 

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