NF 42: Historischer Atlas westfälischer Städte, Band 10: Gronau mit Epe
Historischer Atlas westfälischer Städte, Band 10: Gronau mit Epe. Bearb. von Hartmut KLEIN, Münster 2018, 36 Seiten und 12 lose Karten in Mappe (25,2 x 35,2 cm), zahlreiche Karten und Abbildungen (Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Westfalen, Neue Folge 42). Ardey, ISBN 978-3-87023-407-2, Preis: 39,90 EUR.
Gronau, einst mittelalterlicher Verwaltungsmittelpunkt mit Schloss und Herrlichkeit nahe des „Drilands“, ist heute nach großen Umwälzungen eine aktive Stadt in der Euregio in unmittelbarer Grenznähe zu den Niederlanden. Durch die explosionsartige Entwicklung der Textilindustrie im 19. und frühen 20. Jahrhundert erlebte die Stadt eine umfassende Veränderung des Stadtbildes. Nach flächenhafter Stadtkernsanierung, dem Niedergang der Textilindustrie und dem Umbau für die Landesgartenschau kam es noch einmal zu einer radikalen Umgestaltung des städtischen Gefüges.
Ausgangspunkt der Bände ist jeweils die Urkatasterkarte (entstanden 1820 bis 1840 in Westfalen bzw. um 1880 in Lippe) als erste exakte Vermessung der Städte: Sie zeigt deren Grundriss vor den tiefgreifenden Veränderungen durch die Industrialisierung und die Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs. Diese Uraufnahme besteht aus zahlreichen einzelnen Blättern, die für jede Stadt zu einer neuen Karte mit dem einheitlichen Maßstab 1: 2 500 zusammengefasst werden. Der neu gezeichneten Urkatasterkarte steht die moderne Stadtkarte im Maßstab 1: 5 000 gegenüber. Auf dem Urkataster beruht eine Karte zur Entwicklung der jeweiligen Stadt, die den aktuellen Stand ihrer Erforschung wiedergibt. Hinzu kommen Umlandkarten und thematische Karten, die ausgewählte stadttypische und regionale Besonderheiten herausarbeiten bzw. vertiefen. Ein Textheft enthält einen aktuellen, mit vielen Bildquellen ausgestatteten Beitrag zur historischtopographischen Entwicklung der Stadt von ihren Anfängen bis heute. Als Autoren konnten sowohl für das Textheft als auch für die Themenkarten ausgewiesene Kenner der jeweiligen Stadtgeschichte gewonnen werden.
Rezension:
– Historische Landeskunde des Westmünsterlandes 2/2018, S. 227f. (Timoty Sodmann)