NF 64: Die Kleinen unter den Großen
Die Kleinen unter den Großen. Ministerialität und Niederadel in spätem Mittelalter und früher Neuzeit. Herausgegeben von Katrin Jaspers und Stefan Pätzold, Münster 2022, 600 Seiten, zahlreiche Abbildungen, Stammtafeln in Kartentasche (Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Westfalen, Neue Folge 64). Aschendorff, ISBN 978-3-402-15139-6, Preis 59,00 EUR.
Der mittelalterliche und frühneuzeitliche Adel war ein vielgestaltiges Phänomen. Durch die Jahrhunderte wandelte er sich beständig, um sich den stetig wandelnden politischen und sozialen Bedingungen anzupassen. Zu verschiedenen Zeiten wurden unter der Bezeichnung „Adel“ jeweils unterschiedlich strukturierte Gruppen verstanden. Ab dem Ende des 12. Jahrhunderts differenzierte sich der Adel im römisch-deutschen Reich in den fürstlichen, den hohen und den niederen Adel. Der Niederadel setzte sich zusammen aus Ritterbürtigen und in die Ritterschaft aufgestiegenen Amtsträgern und Dienstleuten – „Ministerialen“ genannt. Diese „Kleinen unter den Großen“ bildeten eine eigene, vielfach in sich differenzierte, oft schillernde soziale Schicht.
Der vorliegende Band beleuchtet in Einzeluntersuchungen anschaulich verschiedene Aspekte niederadligen Lebens im Rheinland und in Westfalen in der Zeit von etwa 1200 bis in die Mitte des 18. Jahrhunderts. Die Autorinnen und Autoren behandeln eine breite Palette politischer, sozialer, kultureller, rechtlicher, ökonomischer und archäologischer Themen. Die Schwierigkeiten des sozialen Aufstiegs werden ebenso beleuchtet wie die Bildung eigener Herrschaften, langwierige Rechtsstreitigkeiten und die Tücken der Ahnenprobe, Pachtverträge für abhängige Bauernhöfe und die Gestaltung von Haus und Schloss.
Mit Beiträgen von Hannah Frie, Michael Hecht, Peter Ilisch, Katrin Jaspers, Michael Lagers, Stefan Leenen, Petra Meuwsen, Andreas Müller, Stefan Pätzold, Fabian Schmitt, Sebastian Schröder und Bernhard Suermann.
Inhaltsverzeichnis (PDF-Datei)
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