Transkript anzeigen Abspielen Pausieren

NF 65: Historischer Atlas westfälischer Städte, Band 16: Fredeburg

Historischer Atlas westfälischer Städte, Band 16: Fredeburg. Bearb. von Wilfried REININGHAUS, Münster 2023, 32 Seiten und 7 lose Karten in Mappe (25,2 x 35,2 cm), zahlreiche Karten und Abbildungen (Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Westfalen, Neue Folge 65). Ardey ISBN 978-3-87023-476-8, Preis: 39,90 EUR

Die territoriale Gemengelage im südlichen Westfalen bestimmte die Entstehungsgeschichte Fredeburgs. Die Edelherren von Bilstein versuchten, mit dem Erwerb der Freigrafschaft Fredeburg ihren Einflussbereich gegen die Grafen von Arnsberg zu erweitern. Zur Absicherung der Herrschaftsansprüche legten die Edelherren von Bilstein zunächst die Burg und wahrscheinlich zu Beginn des 14. Jahrhunderts die Stadt an. Mit dem Aussterben der Bilsteiner fiel die Stadt an die Grafen von der Mark, die nach der Soester Fehde auf diesen Stützpunkt im südlichen Westfalen verzichteten. Mit dem Übergang an Kurköln entfiel die Grenzlage, sodass Burg und Stadt zunehmend an Bedeutung verloren. Mehrere Stadtbrände verwüsteten den Ort. 1810 erfolgte eine Neuanlage der Stadt nördlich der Burg. Im 19. Jahrhundert erlebte Fredeburg einen beschränkten ökonomischen Aufschwung durch Tabakverarbeitung, Schwammherstellung und Schieferabbau. Im 20. Jahrhundert wirkte sich der aufkommende Fremdenverkehr positiv aus. Die Stadt setzte auf eine Entwicklung zum „Bad“ – ein Ziel, das durch die Einrichtung von Kurkliniken und mit der Erhebung zum Kneippheilbad 1995 erreicht wurde.

Ausgangspunkt der Bände ist jeweils die Urkatasterkarte (entstanden 1820 bis 1840 in Westfalen bzw. um 1880 in Lippe) als erste exakte Vermessung der Städte: Sie zeigt deren Grundriss vor den tiefgreifenden Veränderungen durch die Industrialisierung und die Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs. Diese Uraufnahme besteht aus zahlreichen einzelnen Blättern, die für jede Stadt zu einer neuen Karte mit dem einheitlichen Maßstab 1: 2 500 zusammengefasst werden. Der neu gezeichneten Urkatasterkarte steht die moderne Stadtkarte im Maßstab 1: 5 000 gegenüber. Auf dem Urkataster beruht eine Karte zur Entwicklung der jeweiligen Stadt, die den aktuellen Stand ihrer Erforschung wiedergibt. Hinzu kommen Umlandkarten und thematische Karten, die ausgewählte stadttypische und regionale Besonderheiten herausarbeiten bzw. vertiefen. Ein Textheft enthält einen aktuellen, mit vielen Bildquellen ausgestatteten Beitrag zur historischtopographischen Entwicklung der Stadt von ihren Anfängen bis heute. Als Autoren konnten sowohl für das Textheft als auch für die Themenkarten ausgewiesene Kenner der jeweiligen Stadtgeschichte gewonnen werden.

 

Zurück zur Übersicht „Die Bände der Neuen Folge“